Ein Mann sitzt zuhause in einem hellen Raum an seinem Schreibtisch. Im Hintergrund stehen zwei Pflanzen.  Auf dem Schreibtisch befindet sich ein kleiner Drucker.

Dezentralisierte Arbeitswelt: ein globaler Trend, über den jede IT-Führungskraft Bescheid wissen muss

Die Wirtschaftswelt hat sich verändert. Immer mehr Menschen arbeiten im Homeoffice, Büros werden kleiner, Meetings finden online statt.

Die Technologie erleichtert die neuen Arbeitsweisen und entsprechend steigen die Investitionen in die Cyber-Sicherheit. IT-Führungskräfte müssen sich nun überlegen, wie sie ihre Unternehmen an diese neue, dezentralisierte Welt anpassen und auch in Zukunft erfolgreich sein können. Wir haben in unserem Arbeitsleben schon viele Veränderungen miterlebt, aber wohl keine ist so einschneidend wie diese.

Die Dezentralisierung ist zu einem globalen Wirtschaftstrend geworden. Die Kräfte verschieben sich weg von zentralen Standorten, Personen und Infrastruktur. 

Dies zeigt sich in der Beliebtheit von Co-Working-Büros, dem vermehrten Einsatz von Cloud-Diensten, der verbesserten Bürotechnologie und der Möglichkeit, auch räumlich getrennt von den Kolleginnen und Kollegen effektiv zu arbeiten.

Vor diesem Hintergrund schreibt Arman Eshraghi, CEO der Business Analytics-Plattform Qrvey, im Forbes Magazine1: «Eine nachhaltige Dezentralisierung ist der Schlüssel zu Skalierbarkeit und Stabilität. 

Es ist zwar schwierig vorstellbar, aber die Welt hat sich im Laufe dieses Jahrzehnts wohl mehr hin zur Dezentralisierung bewegt als in den letzten 10’000 Jahren.» 

Was hat zur Dezentralisierung geführt?
Die offensichtlichste Ursache ist die Art und Weise, wie Unternehmen in der Schweiz auf die Covid-19-Pandemie reagierten.

Gemäss Eurostat2 stieg die Zahl der Arbeitnehmenden in der EU, die «normalerweise von zuhause aus arbeiten», zwischen 2019 und 2021 um 8%.  

Square Talk3 fand heraus, dass 90% der Arbeitnehmenden der Ansicht sind, dass sie an ihrem Arbeitsplatz ausserhalb des Büros «ebenso produktiv» sind, und 84% glauben, dass sie durch die Arbeit im Homeoffice glücklicher sind. Viele dieser Personen sind sogar bereit, eine Lohneinbusse hinzunehmen.

Einfach gesagt ist dies also das, was die Arbeitnehmenden möchten und heute auch erwarten. Entsprechend müssen sich Unternehmen anpassen. 

Dies tun sie auch, aber vielleicht nicht genug schnell. Denn es besteht eine Diskrepanz zwischen den Unternehmen, die durchschnittlich vier Tage Anwesenheit im Büro erwarten, und den Mitarbeitenden, die zu maximal drei Tagen im Büro bereit sind.  

Mit dem arbeitnehmerfreundlichen Stellenmarkt von heute ist es wahrscheinlich, dass Unternehmen Zugeständnisse machen müssen, um Talente behalten zu können.  
Die Pandemie ist aber nicht die einzige treibende Kraft hinter der Dezentralisierung. 

Eine jüngere, technikversiertere Arbeitnehmerschaft testet seit mindestens zehn Jahren die Grenzen aus.  

So öffnete sich beispielsweise der Co-Working-Riese WeWork 2011 für New Yorker Unternehmer, expandierte bald darauf weltweit und etablierte sich in bekannten Tech-Städten in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und Grossbritannien. 

Viele Unternehmen nutzen deren Räumlichkeiten und bieten so ihren Mitarbeitenden einen von Zusammenarbeit geprägten Arbeitsplatz, bessere Verpflegungsmöglichkeiten und die neusten Technologien. Es findet also eine Bewegung weg vom traditionellen Büro statt. 

Wie reagieren Unternehmen auf die Dezentralisierung?
Unternehmen müssen heute ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, im Homeoffice zu arbeiten. Entsprechend benötigen sie kleinere Büroflächen, weil die Mitarbeitenden diese Räumlichkeiten weniger nutzen.  

Ein weiterer Trend besteht darin, dass wachsende und mittelgrosse Unternehmen Büroflächen mieten, anstatt in Gewerbeimmobilien zu investieren. 

Dies zeigt, dass sich Führungskräfte mit der Dezentralisierung bewusst werden, wie wichtig es ist, agil zu bleiben und flexible Arbeitspraktiken einzuführen, ohne sich mit langfristigen finanziellen Verpflichtungen zu belasten.    

Jim Coleman, Head of Economics bei WSP UK, erklärt: «Ich glaube nicht, dass es Unternehmen gibt, die wieder wie früher arbeiten möchten. Und dies wirkt sich direkt auf die benötigten Büroflächen aus.»

Je mehr Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten, desto offensichtlicher werden aber auch die mit der Dezentralisierung verbundenen Sicherheitsrisiken. Entsprechend legen Unternehmen mehr denn je die Priorität auf die Onlinesicherheit und insbesondere auf die Verbesserung der Netzwerk- und Gerätesicherheit für Mitarbeitende im Homeoffice. 

Gemäss dem Bericht 2023 Tech Outlook von Red Hat4 werden IT-Führungskräfte 2023 mehr in Cybersicherheit als in Innovationen investieren.  

Eine Befragung von 1’703 IT-Führungskräften ergab, dass die Sicherheit in den kommenden 12 Monaten mit Abstand die höchste Priorität haben wird. 44% gaben an, dass die Sicherheit zu ihren drei grössten grössten Prioritäten gehöre, neben der Cloud-Infrastruktur (36%) und dem IT-/Cloud-Management (35%). 

Zu den Massnahmen, mit denen die Netzwerksicherheit verbessert werden soll, gehören ein virtuelles privates Netzwerk (VPM), die Einführung von Zwei-Faktor-Identifizierung (2FA) oder die MAC-Adressfilterung. 

Gleichzeitig wird durch Single-Sign-On (SSO) und biometrische Verifizierung wie Gesichtserkennung die Gerätesicherheit erhöht.    

Tatsächlich werden bis 2024 30% der globalen Unternehmen5 Geräte mit weniger Funktionen wählen, dafür aber bei den Spezifikationen wählerischer sein.  

Die physische Infrastruktur aber bleibt genauso wichtig. 

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Kleinere, smartere Technologien 
Eine schnelle, einfache Möglichkeit, Platz zu sparen, besteht darin, die technologischen Bedürfnisse zu überdenken. 

Für den Druck zum Beispiel gibt es kleine A4-Multifunktionsgeräte, mit denen man Dokumente in A3- und A4-Format ausdrucken kann. Die geschäftlichen Bedürfnisse können so von einem einzigen, kleineren und leistungsfähigeren Gerät erfüllt werden. Viele Unternehmen wählen daher nicht mehr grosse A3-Kopierer, sondern entscheiden sich für eine optimierte Lösung. 

Mit effizienteren, kleineren Geräten, werden nicht nur Platz und Kosten gespart, sondern auch die ESG-Ziele unterstützt. Auch dies ein wichtiger Punkt für zukunftsgerichtete Unternehmen.

Der beste Ansatz ist, zu entscheiden, ob Ihr Unternehmen grosse, zentralisierte Geräte benötigt, und die Infrastruktur zu prüfen oder sich von einem Experten beraten zu lassen, um die Bedürfnisse der Benutzer in dieser neuen, dezentralisierten Welt zu erkennen.  

Es ist wichtig, den richtigen Nutzerinnen und Nutzern die richtige Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, und zwar unabhängig davon, ob sie im Büro oder im Homeoffice arbeiten. 

Wie kann mein Unternehmen von der Dezentralisierung profitieren? 
Die Dezentralisierung ist bestimmt nicht nur ein vorübergehender Trend. Das Beste, was man also tun kann, ist, sich damit auseinanderzusetzen, um konkurrenzfähig und attraktiv zu bleiben. 

Tatsächlich hat die Dezentralisierung für Unternehmen viele Vorteile.

Durch die verbesserte Technologie entstehen effizientere Prozesse, Kosten werden gesenkt und Mitarbeitende sind zufriedener. Und die Endkundinnen und -kunden profitieren von einem besseren Nutzererlebnis. 

Mit der Einführung von intelligenter Automation in der IT beispielsweise wird die Fernarbeit unterstützt, da die Mitarbeitenden dadurch nicht mehr vor Ort sein müssen, um auf bestehende Systeme zugreifen zu können. 

Cloud-basierte Softwarelösungen tragen dazu bei, dass Mitarbeitende weniger Zeit mit repetitiven manuellen Datenaufgaben verbringen und sich stattdessen auf die Kundenzufriedenheit konzentrieren können. 

Technologien wie die robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) können ebenfalls zu grossen Kosteneinsparungen führen. Daher haben viele Finanzunternehmen schon früh solche Systeme eingesetzt.  

«Auch nach der Finanzkrise und COVID-19 streben Unternehmen nach mehr Effizienz und einer höheren Produktivität», erklärt Steve Perkins, Global Leader for Technology von Grant Thornton6

«Im digitalen Zeitalter versuchen Unternehmen vermehrt, solche Ziele mithilfe von Technologie zu erreichen.» 

Die Dezentralisierung hilft ausserdem, dass Mitarbeitende fokussierter und erfüllter sind. 

Sie können lange Arbeitswege zu einem zentralen Büro vermeiden und, mit den richtigen Massnahmen, von jedem beliebigen Ort auf der Welt sicher auf die Systeme des Unternehmens zugreifen.    

Dies wiederum führt zu einer positiveren Unternehmenskultur, die statt auf Anwesenheit im Büro auf Vertrauen und Freiheit basiert - Die Dezentralisierung hat zu einem Umbruch in der Arbeitsweise von Unternehmen geführt.    

Führungskräfte müssen nicht mehr fünf Tage die Woche am Hauptsitz eines Unternehmens sitzen, um ihr Team dort physisch zu führen. 

Stattdessen müssen sie jetzt den verstreut arbeitenden Mitarbeitenden Verantwortung übergeben, indem sie in die richtige Technologie investieren, um einen sicheren Fernzugriff und eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen. 

IT-Führungskräfte stehen bei dieser Dezentralisierung oft an vorderster Front. Sie müssen Bürogeräte optimieren und sicherstellen, dass ihr Unternehmen in die richtigen Cloud-Computing-Services und Sicherheitsmassnahmen investiert.

Aus operativer Sicht müssen nun die IT-Führungskräfte gewährleisten, dass die Produktivität hoch bleibt und Kosten gespart werden – egal, ob die Mitarbeitenden im Büro oder im Homeoffice arbeiten. Eine nicht ganz einfache Aufgabe.

Wenn dies aber richtig gemacht wird, können alle Unternehmen davon profitieren. Mit der Dezentralisierung können sie das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ins Zentrum stellen, indem sie in die richtige Technologie investieren und sich an die für sie passenden Arbeitspraktiken anpassen.»       

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Quellen:
1. https://www.forbes.com/sites/forbestechcouncil/2021/05/10/why-business-leaders-should-prepare-for-the-shift-to-decentralization/?sh=5e80a4f2d601
2. https://ec.europa.eu/eurostat/en/web/products-eurostat-news/-/ddn-20221108-1
3. https://squaretalk.com/remote-work-statistics/
4. https://www.zdnet.com/article/when-it-comes-to-tech-spending-in-2023-theres-one-top-priority/
5. https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=US49751022&pageType=PRINTFRIENDLY
6. https://www.grantthornton.global/en/insights/growthiq/automation/

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